EEG ist volljährig: Durchschnittsfamilie zahlte knapp 2.200 Euro
Heidelberg. Im April des Jahres 2000 trat die erste Version des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in Kraft. Von der Politik als Motor der Energiewende eingesetzt, fördert es die Erzeugung von Strom aus Quellen wie Sonne, Wind und Wasser. Die Tarifexperten von Verivox haben berechnet, dass sich ein durchschnittlicher Haushalt daran mit knapp 2.200 Euro beteiligt hat.
Private Verbraucher leisten großen Beitrag
Durch die im jetzt volljährigen EEG festgelegte staatlich garantierte Einspeisevergütung für Ökostromanlagen ist der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion in Deutschland in den letzten Jahren auf über 33 Prozent gestiegen. Die deutschen Haushalte fördern die Energiewende über die EEG-Umlage, die aktuell bei 6,79 Cent pro Kilowattstunde (kWh) liegt und damit knapp ein Viertel des gesamten Strompreises ausmacht. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 lag sie noch bei rund 0,2 Cent pro Kilowattstunde.
Ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 4.000 kWh hat sich laut Verivox seit dem Jahr 2000 also insgesamt mit rund 2.150 Euro am Umbau des deutschen Energiesystems beteiligt. „Die privaten Verbraucher leisten einen großen Beitrag zur Energiewende“, sagt Mathias Köster-Niechziol, Energieexperte bei Verivox. „Diese Investitionen kommen nachfolgenden Generationen zugute“.
Ökostrom-Tarif wählen und sparen
Wer die Energiewende über die EEG-Umlage hinaus unterstützen will, kann sich für einen Ökostromtarif entscheiden. Verbraucher sollten dabei besonders darauf achten, dass der Anbieter auch tatsächlich den Ausbau erneuerbarer Energien fördert. Gütesiegel beispielsweise bieten diesbezüglich wertvolle Hinweise.
Und: Der Wechsel zu sauberem Strom kann sich auch finanziell lohnen. Denn wer sich noch nie um einen günstigeren Stromtarif gekümmert hat, kann laut Verivox bei einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden im bundesdeutschen Durchschnitt aktuell rund 300 Euro einsparen.
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