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Digitalisierung, Dezentralisierung, Dekarbonisierung - RheinEnergie zieht Zwischenbilanz zum Strukturwandel

Die Umbrüche in Markt und Gesellschaft spiegeln sich deutlich auch im Sektor Energie wider. Die RheinEnergie als eines der führenden regionalen Energie- und Wasserversorgungsunternehmen treibt die strategische Neuausrichtung auf allen Feldern zielgerichtet voran und widmet sich intensiv den Themen Digitalisierung, neue Produkte und Services sowie Kooperationen.

"Die RheinEnergie mit ihren Infrastrukturaufgaben und zeitgemäßen, marktfähigen Leistungen wird auch weiterhin Wegbereiterin und Garantin eines modernen und immer angenehmen Lebens für die rund 2,5 Millionen Menschen hier in der Region sein", so der Vorstandsvorsitzende Dr. Dieter Steinkamp. "Darüber hinaus sind wir im Industrie- und Geschäftskundenbereich bundesweit in erheblichem Umfang engagiert und befassen uns insbesondere auf dem Feld Digitalisierung mit hochspezialisierten Themen wie der selbstlernenden Steuerung ganzer Quartiere oder dem Aufbau eines überregionalen Netzwerks für Ladeinfrastruktur von E-Fahrzeugen."

Dezentral und klimaschonend

Mehr als 400 dezentralisierte Nahwärme- und BHKW-Lösungen hat die RheinEnergie derzeit bundesweit bereits realisiert und betreibt sie großenteils. Die Bandbreite reicht vom kleineren Wohnblock bis hin zu Objekten mit 1.500 Wohneinheiten in Mischgebieten. "Im weitesten Sinne dezentral ist auch unser jüngstes Invest in die Versorgungssicherheit der Fernwärmeinsel in Köln-Merheim", führte Steinkamp weiter aus. "Wir haben einen Genehmigungsantrag für drei große BHKW-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 30 Megawatt gestellt. Damit lösen wir Altanlagen ab, steigern Effizienz sowie Versorgungssicherheit und erzielen Umweltvorteile. Wir haben einen ehrgeizigen Zeitplan und wollen Ende 2019 am Netz sein."

Auch das Stichwort "Dekarbonisierung" beschäftigt den Regionalversorger. Steinkamp: "Zentrale und dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung inklusive Fernwärme ist eines der wirksamsten und besten Mittel auf dem Weg in die treibhausgasarme Zukunft in Ballungsräumen, in denen wir nicht einfach alles elektrisch und erneuerbar umgestalten können. Denn die vorhandenen Wärme-Infrastrukturen lassen sich Zug um Zug bei entsprechender Verfügbarkeit auch auf biogene oder synthetische Brennstoffe umstellen, um die Ziele zu erreichen. Und dabei könnten wir sogar unsere vorhandenen Leitungsinfrastrukturen weiter nutzen. Das ist gerade im Ballungsraum mit seinem hohen und verdichteten Bestand an oftmals älteren Gebäuden ein gewaltiger Vorteil."

Mobilität mit hoher Dynamik

Klimafreundliche Mobilität muss nicht immer nur elektrisch organisiert sein. Steinkamp berichtete, dass Remondis und die GVG im Rhein-Erft-Kreis gemeinsam damit begonnen haben, Entsorgungsfahrzeuge mit biogenen oder aus Abfall erzeugtem Gas zu betreiben. Bei der RheinEnergie-Beteiligung GVG in Hürth tanken bereits die ersten sechs Fahrzeuge der Remondis für Pulheim und Erftstadt, weitere sollen kurzfristig folgen. Und auch für Köln kann sich die RheinEnergie das Thema gut vorstellen.

"Die Dynamik im Markt der Elektromobilität haben wir nicht nur lokal genutzt; vielmehr haben wir eher still und leise ein ganzes, schnell wachsendes Netzwerk aufgebaut, das Fahrern von E-Fahrzeugen überregional zur Verfügung steht. Es zählt bereits 16 Partner, darunter Städte und Unternehmen wie Frankfurt am Main mit der Mainova, die Stadtwerke Kiel oder Krefeld." So umschreibt Dr. Dieter Steinkamp das von seinem Unternehmen initiierte "TankE-Netzwerk", das zusätzlich aktuell erste Aktivitäten eingeleitet hat, den Fahrern das so genannte "Roaming" oder adhoc-Laden ohne vorherige Registrierung zu ermöglichen.

Vertrieb: Wohnungswirtschaft, Quartiere, Erneuerbare Energien

Die Entwicklung ganzer Wohnquartiere unter ganzheitlichen Gesichtspunkten entwickelt sich immer mehr zu einem neuen Schwerpunkt im Tätigkeitsfeld der RheinEnergie. Insbesondere Kommunen entdecken das Thema, nach festen Konzepten ganze Siedlungen unter den Aspekten, Energie, Mobilität, Daseinsvorsorge auszubauen oder zu ertüchtigen. Es ist kein reines Investorenthema mehr. Achim Südmeier, Vertriebsvorstand der RheinEnergie: "Wir haben mittlerweile sehr viel Know-how für das Thema Quartiersmanagement aufgebaut, als natürliche Folge der Quartiersentwicklung. Die einzelnen Komponenten wollen ja im Zusammenspiel koordiniert und gesteuert sein, und dafür haben wir eigens ein eigenes Managementsystem für Quartierslösungen aufgebaut. Es integriert alle Komponenten rund um die Wärme- und Energieversorgung, und es optimiert sich auf Basis selbstlernender Algorithmen ständig selbst. Seine vollen Vorteile entfaltet es im Zusammenspiel mit unserem Virtuellen Kraftwerk."

Als Beispiel für ein neues Entwicklungsprojekt in Kooperation nannte Südmeier den "Eichholzer Acker" in Wesseling. Dort entstehen auf 36 neuen Häusern Photovoltaik-Anlagen zur direkten häuslichen Versorgung auf den Dächern. Diese Anlagen stehen den Eigentümern zur Verfügung, die klimafreundliche Mustersiedlung erhält zur Deckung des Restwärmebedarfs eine ökologisch orientierte Nahwärmeversorgung; gemeinsam mit den Eigentümern vor Ort, dem regionalen Gasversorger GVG Rhein-Erft und der RheinEnergie soll die Siedlung Keimzelle für einen kooperativen, bürgernahen Pool von neuen Services und Dienstleistungen rund um Haus und Energie werden.

"Als Joint Venture mit der GAG, der größten Wohnungsgesellschaft in Köln, haben wir die cowelio gegründet, ein Spezialunternehmen, das ganzheitlich eine Kombination aus wohnungs- wie energiewirtschaftlichen Dienstleistungen offeriert", so Südmeier zum Thema Kooperationen. "Die cowelio versteht sich als Partner vor allem für die vielen mittelständischen Wohnungswirtschaftsunternehmen im Wirt-schaftsraum, die von neuen Möglichkeiten profitieren wollen." Als neue Tochterfirma speziell für Industriekunden wird die RheinEnergie ein neues Unternehmen mit dem Namen "RheinEnergie Industrielösungen" gründen. Dort bündelt sich insbesondere ihr Know-how beim Thema Druckluftsysteme; diese sind besonders für die Industrie interessant und stellen einen bedeutenden Faktor beim Energiebedarf dar.

In Kooperation mit dem Start-up "paXos" wird die RheinEnergie die Vermarktung eines innovativen neuen Produkts sowohl für Bestands- als auch für Neubau beginnen: Eine Dachpfanne, die gleichzeitig Strom und Wärme aus Sonnenlicht erzeugen kann und die sich wie eine normale Dachpfanne einbauen lässt. Die RheinEnergie hat sich die Patente an diesem System gesichert.Im Bereich "Erneuerbare Energien" gab Südmeier bekannt, dass vier öffentliche Gebäude der Stadt Köln demnächst mit Solardächern ausgestattet werden: Neben einer Schule in Poll sind das die Bezirksrathäuser in den Stadtteilen Chorweiler, Mülheim und Porz. Überdies beteiligt sich die RheinEnergie mit 80,1 Prozent an drei Windparks mit zusammen 33 Megawatt Leistung, in Hamdorf sowie Schönwalde (Schleswig-Holstein) und Benzweiler (Rheinland-Pfalz).

Netze: restrukturieren und digitalisieren

Für den Bereich "Netze" beschreibt Dr. Andreas Cerbe, Netzvorstand der RheinEnergie, die aktuellen Herausforderungen: "Über Jahrzehnte gewachsene Netzstrukturen müssen wir hinsichtlich der Zukunftsaufgaben gleichzeitig digital optimieren und gegebenenfalls restrukturieren. Mit mehr Intelligenz im Netz müssen wir in der Zukunft ganz andere Anforderungen erfüllen. Dezentrale Einspeisungen, unterschiedliche Richtungen der Lastflüsse, Speicher- und Elektromobilitätsanforderungen sind die Stichworte dazu. Aber auch teilautomatisierte, sekundenschnelle Wiederherstellung der Versorgung bei auftretenden Störungen können und müssen in Zukunft ganz anders über unsere Leitstelle gesteuert oder überwacht werden." Ein Schwerpunkt im Stromnetz wird die 110.000-Volt-Spannungsebene sein. Diese bildet das Rückgrat der großstädtischen Versorgung in Köln, und in den kommenden Jahren soll diese Ebene eine neue Struktur erhalten - mit einem jährlichen Neubau von zwischen zehn und 15 Kilometern.

Auch in den anderen Versorgungsnetzen wie Erdgas, Fernwärme und Wasser stehen in den nächsten Jahren umfassende Erneuerungs- und Ertüchtigungsprogramme an. Die Rheinische Netzgesellschaft schafft dafür die strategischen und planerischen Grundlagen. Insgesamt werden im Netzgebiet der RheinEnergie in den kommenden Jahren nach und nach rund 740 Kilometer an Leitungssystemen ausgetauscht, ertüchtigt oder erneuert.

Im Rahmen einer zukunftssicheren Ertüchtigung der Trinkwasserversorgung Kölns baut die RheinEnergie aktuell eine Verbindung der historisch bislang getrennten Wassernetze zwischen dem links- und rechtsrheinischen Köln. Damit gehen auch Restrukturierungen der Wasserwerke einher. "Als eines der größten Umstellungsprojekte der letzten Jahrzehnte ist auch die jetzt angelaufene Erdgasumstellung von L- auf H-Gas zu sehen", so Dr. Cerbe abschließend. "Der Hintergrund dafür ist das Auslaufen der Förderung von niederländischem Erdgas. Dieses hatten wir jahrzehntelang in unseren Netzen. Da aus diesen Quellen immer weniger gefördert und exportiert wird, müssen alle bisherigen L-Gas-Versorger auf das aus der Nordsee und Russland stammende H-Gas umstellen." Die Umstellung betrifft alle Haushalte und Unternehmen mit Gasversorgung; erste Vorbereitungen sind abgeschlossen, und aktuell hat im Bergischen Land der Prozess der Erfassung aller Geräte begonnen.

Personal: interner Change-Prozess eingeleitet

"Jüngere Bewerber entscheiden sich heute nicht unbedingt wegen der Vergütung für einen Arbeitgeber, sie schauen zuerst auf das Umfeld und die Attraktivität der Aufgaben. Gottlob haben wir da schon immer einiges zu bieten. Trotzdem besteht ein permanenter Bedarf, sich als Arbeitgeber attraktiv zu präsentieren. Das scheint uns gut zu gelingen, denn wir haben vor kurzer Frist gleich ZWEI bedeutende Auszeichnungen als interessanter und guter Arbeitgeber bekommen." Arbeitsdirektor und Personalvorstand Norbert Graefrath erläuterte die Anforderungen, die für die RheinEnergie als Arbeitgeber gelten. Er gab bekannt, dass sein Unternehmen beim Wettbewerb "Best Recruiters" den 1. Platz für seine vorbildliche Personalarbeit erhalten hat. Und Focus Money hat das Unternehmen ausgezeichnet, weil es bundesweit auf Platz 4 der Branche Energie gewertet worden ist - selbst vor den großen Platzhirschen wie innogy, RWE oder Vattenfall. Basis war eine Auswertung von 127.000 Meinungen zur Arbeitgeberqualität. In NRW liegt die RheinEnergie sogar auf Platz 5 aller bewerteten Unternehmen aus sämtlichen Branchen.

Mit dem Programm "Morgen wird heute gemacht" begleitet die RheinEnergie intern den Wandel, den sie extern eingeleitet hat. Graefrath: "Unternehmen wie die RheinEnergie stehen inmitten von tiefgreifenden Veränderungen. Diese Veränderungen kommen aber nicht von allein; wir brauchen Menschen, die sie aktiv vorantreiben, zu ihrem eigenen Anliegen machen, kurz: Unsere Unternehmenskultur befindet sich in einem deutlichen Veränderungsprozess." Morgen wird heute gemacht: Dies bedeute, so Graefrath, wenn man nicht jetzt anfinge, Bewusstsein zu verändern und sich aktiv mit den Aufgaben der Zukunft zu beschäftigen, dann werde man eben diese Zukunft verlieren.

Fazit: Menschen mitnehmen, Energie bezahlbar halten

In seinem Fazit forderte Dr. Dieter Steinkamp von Politik und Gesellschaft ein, die Menschen bei Themen wie Digitalisierung, Kohleausstieg/Strukturwandel, Energiewende und Klimaschutz mitzunehmen. Ein übereiltes Vorgehen be-deute ansonsten auch sterbende Orte und perspektivlose Menschen in den Regionen, die etwa vom Kohleausstieg betroffen seien: "Das ist Sprengstoff für die Gesellschaft." Mit Verweis auf die Gesamtkosten der Energiewende bislang und in naher Zukunft sagte er: "Wir müssen aufpassen, dass die Energie als das Grundnahrungsmittel der Hochtechnologie-Gesellschaft weiterhin bezahlbar und sicher bleibt. Ansonsten steht die Energiewende als sinnvolles Generationenziel, aber auch unsere Leistungskraft als Wirtschafts- und Industrienation auf dem Spiel. Die RheinEnergie wird ihre Beiträge leisten, unsere Gesellschaft am Leben zu halten und deren Lebensbedingungen fortwährend zu verbessern."

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